Herausforderungen aus eigener Kraft meistern

Veränderungen gehören zum Leben – sei es der Start eines neuen Projekts, der Umgang mit Rückschlägen oder die Neudefinition persönlicher Ziele. Doch wie können wir sicherstellen, dass wir dabei nicht den Boden unter den Füßen verlieren? Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Selbstwirksamkeit – die innere Überzeugung, Veränderungen aus eigener Kraft meistern zu können.

Was ist Selbstwirksamkeit – und warum ist sie so wichtig?

Das Konzept der Selbstwirksamkeit wurde durch den Psychologen Albert Bandura geprägt. Es beschreibt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten, um Herausforderungen aktiv zu gestalten und erfolgreich zu bewältigen. Diese innere Überzeugung beeinflusst unsere Handlungen, Gedanken und Gefühle – und hilft uns, mit Zuversicht und Resilienz durch schwierige Phasen zu navigieren.

Einfach erklärt:

  • Selbstwirksamkeit: Der allgemeine Glaube an die eigene Kompetenz.
    Beispiel: „Ich glaube daran, dass ich ausgezeichnet tanze.“
  • Selbstwirksamkeitserwartung: Der Glaube, eine bestimmte Herausforderung erfolgreich zu meistern.
    Beispiel: „Ich bin überzeugt, bei der nächsten Audition die Choreografie fehlerfrei zu tanzen.“

Was schmälert unsere Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit kann durch innere und äußere Faktoren geschwächt werden. Besonders negative Glaubenssätze spielen dabei eine zentrale Rolle. Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“„Das schaffe ich sowieso nicht“ oder „Andere sind viel besser als ich“ graben am Fundament unseres Selbstvertrauens. Sie entstehen oft durch frühere Erfahrungen, in denen wir gescheitert sind oder wenig Unterstützung erhalten haben. Doch auch äußere Umstände wie ständige Kritik, unrealistische Erwartungen oder ein Umfeld, das wenig ermutigend ist, können unsere Selbstwirksamkeit beeinträchtigen. Wenn wir solche Muster nicht bewusst erkennen, können sie dazu führen, dass wir uns selbst sabotieren, Herausforderungen aus dem Weg gehen oder zu schnell aufgeben.

Um diese Bremsen zu lösen, hilft es, negative Glaubenssätze zu hinterfragen und sie durch positive, realistische Überzeugungen zu ersetzen: „Ich habe es schon einmal geschafft – und ich kann es wieder schaffen.“ Je bewusster wir uns dieser inneren Stimmen werden, desto besser können wir ihre Macht über unser Handeln reduzieren.

Bei tieferliegenden Glaubenssätzen kann es hilfreich sein, sich in Counseling, psychosozialer Beratung oder Psychotherapie Unterstützung zu holen.

Warum Selbstwirksamkeit bei Veränderungen hilft

Menschen mit ausgeprägter Selbstwirksamkeit sehen Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als Chance. Sie haben die innere Überzeugung, ihre Situation beeinflussen zu können – und diese Haltung schenkt ihnen:

  • Motivation: Sie bleiben auch bei Rückschlägen dran.
  • Realismus: Sie setzen sich erreichbare Ziele und entwickeln klare Strategien.
  • Gelassenheit: Selbst in stressigen Situationen bleiben sie fokussiert und vertrauen auf ihre Fähigkeiten.

Diese innere Stärke ist nicht nur bei großen Lebensentscheidungen hilfreich, sondern auch im Alltag – ob bei spontanen Herausforderungen oder langfristigen Projekten.

Selbstwirksamkeit stärken: In kleinen Schritten zum Vertrauen in dich selbst

Das Beste daran? Selbstwirksamkeit ist kein angeborenes Talent – sie lässt sich trainieren! Hier sind vier kleine Übungen, mit denen du dein Vertrauen in die eigene Kraft stärken kannst:

Erfolgserlebnisse Sammeln
  • Setze dir ein kleines, erreichbares Ziel.
  • Arbeite Schritt für Schritt darauf hin und genieße jeden Teilerfolg.
  • Wiederhole diesen Prozess, um deine Erfolgserlebnisse zu vermehren.
  • Überlege: Was kannst du gut? Welche Tätigkeiten fallen dir leicht? Welche Fähigkeiten zeichnen dich aus?
  • Bitte drei Personen in deinem Umfeld, dir schriftlich deine Stärken zu nennen.
  • Vergleiche die Ergebnisse und erkenne, was dich auszeichnet.
  • Suche nach Menschen, die ähnliche Ziele erreicht oder Herausforderungen gemeistert haben.
  • Beobachte, wie sie vorgehen.  
  • Übernimm Strategien, die auch für dich funktionieren.
  • Wichtig: Vergleiche dich nicht – das kann ins Gegenteil umschlagen. 
  • Stelle dich kleinen, neuen Herausforderungen, die dich etwas Überwindung kosten.
  • Nutze die Erfahrung, um deine Widerstandskraft zu spüren und zu stärken.

Selbstwirksamkeit: Dein Schlüssel zu einem guten Umgang mit Veränderungen

Selbstwirksamkeit ist eine wertvolle Ressource, die dir hilft, auch in schwierigen Situationen ruhig, selbstbewusst und zielorientiert zu bleiben. Sie stärkt nicht nur deine Resilienz, sondern schenkt dir auch die Fähigkeit, Höhen und Tiefen aktiv zu gestalten.

Indem du an deiner Selbstwirksamkeit arbeitest, wirst du nicht nur besser mit Veränderungen umgehen, sondern auch insgesamt zufriedener sein. Mit jedem kleinen Schritt, den du gehst, wächst dein Vertrauen in dich selbst – und damit die Überzeugung, dass du die Herausforderungen des Lebens meistern kannst.

Wenn du Lust hast, teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren – lass uns voneinander lernen und gemeinsam wachsen!

Bis bald und alles Liebe,
Bettina

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